Die Forschungsgruppe stellt ein!


Projekt Aktuell: Die Forschungsgruppe stellt ein!

Für die 2. Phase der Forschungsgruppe suchen wir 2 neue DoktorandInnen zur Bearbeitung von neuen Teilprojekten

Für eine Dauer von 36 Monate bieten wir 2 DoktorandInnen die Möglichkeit, sich innerhalb unserer deutsch-luxemburgischen Forschungsgruppe mit Themen der populären Kultur in den langen 1960er Jahren zu beschäftigen.

Die zwei Stellen sind an der Université du Luxembourg angedockt und werden jeweils von Valérie Schafer und von Machteld Venken betreut.

„Hold the future in your hand“: Bewerben Radios, Fernsehern und Plattenspielern in Luxemburg, Deutschland und Frankreich in den 1960er-Jahren

Betreuerin: Valérie Schafer

In einer 1964 vom ORTF produzierten Sendung mit dem Titel Le Magazine féminin (Ina-Archiv) führt eine Frau ein Möbelstück vor, in dem sich ein Fernseh-, ein Radiogerät und ein Plattenspieler unterbringen und verbergen lassen. Diese drei Kultur- und Mediengüter verbreiten sich in den 1960er-Jahren mit unterschiedlichem Tempo immer stärker in den Haushalten, wobei das Radio häufig der Vorgänger des Fernsehgeräts war. Mit dem Bestreben, die Werbung für diese drei Mediengeräte in drei europäischen Ländern zu untersuchen, sind dabei Ästhetik, Darstellungen und die imaginären Bilder von Interesse, sowie der Stellenwert, den sie in TV-Werbespots, in der allgemeinen Presse, aber auch in Zeitschriften für Frauen oder Jugendliche und junge Erwachsene besitzt. In der Werbung spiegeln sich die technische Weiterentwicklung dieser Geräte, aber auch die Bemühungen für den Kauf dieses Geräts. Diese Geschichte nebst ihrer Verbreitung in Haushalten und des Konsums, mit der sich der nach und nach eine Segmentierung durchlaufende Markt und das Imaginäre der Werbung analysieren lässt, bringt ebenfalls eine nicht zu leugnende kulturgeschichtliche Dimension mit sich, indem beispielsweise die Entstehung eines Marktes für Jugendliche oder Darstellungen und genderspezifische Botschaften untersucht werden. Der Vergleich zwischen drei Ländern wird es ermöglichen, die Verbrauchermärkte, die Kommunikation zwischen Geräteherstellern und lokalen Anbietern, die Rolle der Medien und die nationalen Entwicklungen miteinander zu verknüpfen und dabei verschiedene Dimensionen - lokal, national und europäisch – zu beleuchten. In methodischer Hinsicht sollen im Rahmen des Projekts die Ansätze von Close Reading und Distant Reading gegenübergestellt werden und zu wirtschaftlichen, medialen und kulturellen Vergleichen anregen.

Mehr Infos: hier

Jahrmärkte in Grenzräumen - Eine transregionale Geschichte des Luxemburger Vergnügungsparks

Betreuerin: Machteld Venken

Der Hauptzweck dieses Projekts ist es zu verstehen, wie das Nationale, das Transregionale und das Transnationale in der populären Jahrmarktkultur auf der Schobermesse in Luxemburg verflochten waren und wie sich diese Verflechtung im Laufe der Zeit verändert hat. Für die Untersuchung des Nationalen, zielt das Projekt darauf ab, die Relevanz der populären Vergnügungskultur für nationale Identifikationsprozesse in Luxemburg aufzuzeigen. Zu diesem Zweck rücken die Narrative der nationalen Identifizierung, wie sie in Archivdokumenten, Bildern, Zeitungsartikeln zu finden sind, in den Fokus. In einem weiteren Schritt soll die Bedeutung des Transregionalen auf der Schobermesse untersucht werden. Durch eine digitale und quantitative Rekonstruktion der Bewegungsströme von Fachleuten, Publikum, Lebensmitteln und Attraktionen, die mit digitalisierten jungen Grundrissen der Schobermesse verknüpft sind, wird die dynamische Entstehung seiner transregionalen Form im Laufe der Zeit beleuchtet. Das Projekt umfasst darüber hinaus eine Oral History Studie mit Kindern von Vergnügungshändlern und ihren Betreuern im Kinderempfangszentrum von Vergnügungshändlern. Hierbei soll ausgearbeitet werden, inwiefern der Erwartungshorizont der Betreuer des Kinderempfangszentrums mit dem Erfahrungsraum der teilnehmenden Kinder korrespondierte bzw. ihm widersprach. Der vierte und letzte Punkt des Projektes nimmt Bezug auf die Bedeutung des Transnationalen, indem das Erleben von Traditionen an den jährlichen luxemburgischen Vergnügungsfeiernachmittagen in Chicago (USA) analysiert wird. Es wird erforscht, welche Traditionen kopiert wurden, welche angepasst, welche ignoriert, wie diese Traditionen mit Bedeutung versehen wurden und wie sich all dies im Laufe der Zeit änderte.

Mehr Infos: hier