Klaus Jöken, Asterix, sein langer Weg zu den Goten. Wie der kleine Gallier in den 1960er Jahren nach Deutschland kam.
11.05.2021: Anmeldungen: fz@mx.uni-saarland.de
Online-Vortragsreihe: Comics, Chanson, Film: Die Geburt des französischen Pop in den 1960er Jahren
Vortragsreihe
Comics, Chanson, Film: Die Geburt des französischen Pop in den 1960er Jahren
Eine Kooperation zwischen der Forschungsgruppe « Populärkultur transnational – Europa in den langen 1960er Jahre (Universität des Saarlandes/Université du Luxembourg) und dem Frankreich-Zentrum der Universität des Saarlandes.
**11.05.2021 Moderation: Benoît Majerus
Klaus Jöken, Asterix, sein langer Weg zu den Goten. Wie der kleine Gallier in den 1960er Jahren nach Deutschland kam.**
1959 schufen der Texter René Goscinny und der Zeichner Albert Uderzo „Asterix“. Weil diese Comicreihe in Frankreich bald alle Bestsellerlisten anführte, wurde man auch im Ausland darauf aufmerksam. Die ersten deutschen Übersetzungen ab 1965 waren jedoch ein absoluter Reinfall, weil sie die Abenteuer des kleinen Galliers zu einem germanischen Machwerk verfälschten. Die Autoren beschlossen zunächst, jede weitere Veröffentlichung rechts des Rheins untersagen, weil es ihrer Meinung nach unmöglich war, ihren Humor in eine andere Sprache zu übertragen. Wie es der hochkaratigen Übersetzerin Gudrun Penndorf gelang, sie vom Gegenteil zu überzeugen, soll in diesem Vortrag erläutert werden. Ihr verdanken wir, dass sich Asterix auch im deutschen Sprachraum als erfolgreichste literarische Reihe durchsetzen konnte.
Während seines Studiums (Geschichte und Niederländisch) in Köln lernte Klaus Jöken (Geb. 1958) eine junge Gallierin kennen, die tatsächlich am Fuße von Gergovia wohnte. Um zu ihr ins Arvernerland zu ziehen, strebte er eine Karriere als Übersetzer an, schließlich kann man diesen Beruf überall ausüben, selbst in der Einöde des französischen Zentralmassivs. Weil er sich aber nicht gleich an die hohe Literatur wagte, sondern lieber mit etwas Einfachem anfangen wollte, bewarb er sich zunächst bei einem kleinen Comicverlag. Als sich herausstellte, dass gerade Comics mit speziellen Problemen aufwarten, war es längst zu spät. Seit 1988 hat er an die 400 Titel ins Deutsche übertragen, darunter die Reihen „Lucky Luke“ (seit 1995) und „Asterix“ (seit 2004). Bisher übersetzt in der Reihe „Asterix“ Band 33 bis 38.